Weit mehr als nur Schlösser an der Loire…

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Sieht schon schick aus, so eine schwebende Wasserstraße!

Diese in Briare ist 600 Meter lang und 2,20 tief und war bis 2003 die längste aus Metall auf der Welt. 
Da die Loire hier im oberen Bereich wegen ihrer sehr unterschiedlichen Wasserstände schwer schiffbar war, hat man 1838 den Canal latéral à la Loire in Betrieb genommen. Das Queren des Flusses blieb aber schwierig und so erbaute man, u.a. mit der Firma Gustav Eiffel, diese Trogbrücke, die 1896 zum ersten mal befahren wurde.
Sie ruht auf 14 Pfeilern, wobei sie auf dem 8. fest fixiert ist und sich bei Temperaturschwankungen von hier aus in beide Richtungen bis zu 25cm ausdehnen kann! Wieder einmal eine geniale Ingenieurskunst!!

Aber nicht nur das Queren der Loire ist schwierig in Briare! Auch das Finden eines Stellplatzes gestaltet sich nicht so einfach. 
Keiner der anvisierten Plätzlies erfüllt die Pflugbeil’schen Kriterien – also versuchen wir’s ein paar Kilometer weiter in Gien. Da gibt es ein feines Schloss, warum also nicht auch einen feinen Schlafplatz?!?


Zunächst können wir uns mit einem Picknickplatz an der Loire anfreunden, bis er zum Treffpunkt für Trinker und Gröhler mutiert! Ups – unser Schnell-Weg-Hier-Reflex setzt ein und so eiern wir, kurz vor Ausgangssperre (21Uhr), wieder zurück nach Braire auf einen Naturparkplatz, der jetzt als beste Wahl erscheint! – UND verbringen eine gemütlich ruhige Nacht! *Jippiii*
Solche Hin und Her’s, Soll mer – Soll mer nicht?, Vertrauen wir – vertrauen wir nicht empfinden wir als ganz schön anstrengend und so brauchen wir noch den nächsten halben Tag, um wieder ‚in Form‘ zu kommen…
Tja, manchmal ist die Freisteh-Variante nicht gerade die Einfachere. Aber nach wie vor können wir uns mit der heringsartigen Stehweise auf den Womo-Bezahlplätzen einfach nicht anfreunden. 
Allerdings müssen wir für Frankreich echt mal ne Lanze brechen:
Nicht nur, dass viele Gemeinden einen kostenlosen Stellplatz zur Verfügung stellen, nein, meist gibt es auch ein ‚aire de service‘ zum Ver-und Entsorgen! Nicht immer funktionstüchtig, aber immerhin!;) 
Und da wollen wir doch auch mal erwähnen, dass zu unserer großen Freude unser Plan mit der Trenntoilette excellent funktioniert! Wir sind jetzt sehr viel unabhängiger!*yeah* Unseren Urin leeren wir ca alle 2-3 Tage, Ort: überall. Der ‚Feststoff-Beutel‘  bedarf nach ca einer Woche einer Entleerung und wird im Restmüll entsorgt… Eine äußerst komfortable Lösung für uns! Wir würden nicht mehr tauschen wollen.(siehe: Pimp our Elli)

Gegen Mittag des nächsten Tages sind wir in Orleans. Wie es heißt, eine französische Großstadt an der Loire.

Allerdings empfinden wir schon das Reinfahren als sehr stressfrei. Zudem finden wir ganz in der Nähe der berühmten Heilig-Kreuz-Kathedrale einen gemütlichen Schattenparkplatz.

Orléans wir kommen

Und als wir im Zentrum des Geschehens sogar annähernd menschenleere Fotos machen können, sind wir uns einig: Das ist eine sehr sympathische 116.000 Einwohner-Metropole. 

Vielleicht strahlt die Stadt soviel Ruhe und Selbstbewusstsein aus, da hier sozusagen der 100-jährige Krieg entschieden wurde. Um Frankreich sah es schlecht aus, Orléans stand als letzte Bastion kurz vor der Aufgabe…Da aber das damals 17-jährige lothringische Bauernmädchen Jeanne d’Arc, aufgrund einer Vision, in vorderster Front gegen England kämpfte und durch ihre Überzeugungs- und Strahlkraft tatsächlich dafür verantwortlich war, dass die Engländer letztendlich später (1453) den Krieg verloren,wurde sie für die Franzosen zur Nationalheldin. Für die Engländer dagegen zum Feindbild, das sie, nachdem sie ihren Widersachern in die Hände gefallen war, kurzerhand per Inquisition zur Hexe verurteilten und 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannten…*ArmsMädel*
Bereits 1456 wird Johanna von Orléans rehabilitiert und 1920 sogar heilig gesprochen…*hilft-ihr-jetz-au-nix-mehr*
Das heutige Orléans präsentiert mit Stolz seine weltberühmte Ex-Bürgerin.

Derweil machen wir uns auf den Weg nach Meung-sur-Loire, aus dessen herrschaftlichem Bischofssitz Jeanne d’Arc 1429 die Engländer auch vertrieben hat…

Wir quartieren uns am gegenüberliegenden Fluss-Ufer ein, mit Blick auf eine ihrer vielen kleinen Sandinseln mit Vogel-Frosch-Konzert-Biotop. Und das Coolste: keine Neuzeit-Jeanne-d’Arc will uns von unserem Genießer-Plätzle vertreiben*zwinker*…

Was es übrigens auch noch gibt, an der Loire, sind Kernkraftwerke! Vier an der Zahl. Innerhalb einer Luftlinie von ca 200 km. *ohne Worte*

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