Kletterei zum Seebensee – so schee;)

Motiviert von Daniels Triglav-Tour mit tollen Klettersteigen in Slowenien, planen wir, über den Seeben-Klettersteig an den gleichnamigen See und von dort auf die Coburger Hütte zu gelangen. Dies alles gelegen in der herrlichen Zugspitz-Arena auf Tiroler Seite.

Travelers' Map is loading...
If you see this after your page is loaded completely, leafletJS files are missing.

Den oberen Teil kennt Daniel schon von einem früheren Trip entlang der Tajakante (auch ein Klettersteig) zum hinterem Taja-Kopf und über die Coburger-Hütte zurück zum Seeben-See. Damals ist er von Ehrwald aus mit dem Mountainbike bis zum 1657 Meter hoch gelegenen See gefahren – runter auch, allerdings nur bis zur Hälfte, dann änderte sich der Talfahrt-Plan abrupt, mit Ziel ‚Murnauer Unfallklinik‘ und OP am Sprunggelenk…*Aua*

Das wollen wir in der Art nicht wiederholen;)) – also probieren wir’s über den etwa 250 Meter hohen, mit ’schwierig‘ (bis E!) bewerteten Klettersteig. Mal sehn, ob uns dieser Aufstieg besser gelingt;)

Geparkt wird für 5€/Tag auf dem Parkplatz der Ehrwald-Alm-Bahn. Nach ca. einer halben Stunde relativ ebenem Wanderweg stehen wir am Einstieg, direkt neben dem Seebener-Wasserfall, dem höchsten freifallenden Wassers Tirols.

Ohne Klettersteig-Set und Helm geht jetzt gar nix mehr… Und ganz ehrlich: Am Anfang hatten wir beide den Eindruck, dass auch mit bester Ausrüstung nix geht!!…Schon die Einstiegs-Wand ist so steil, dass wir nicht sicher sind, ob wir tatsächlich bis ganz oben durchhalten, zumal auf einem der Hinweis-Schilder des Steigs der Vermerk ’schwierig‘ erst im oberen Drittel angebracht war…*grübelgrübelschwitz*

Susi hat immerhin seit bestimmt 4 Jahren keinen Klettersteig mehr in Angriff genommen! Allerdings fand zwischendurch zum Glück immer mal wieder ein Boulder-Termin mit Flo statt!

Somit kann, trotz anfänglicher Zweifel, die durchaus gewagte Aktion wunderbar gelingen.*puh*

Was frau allerdings kaum glauben kann, ist der Fund mehrerer Zigaretten-Kippen in der anspruchsvollen Kletterwand! Ist das zu fassen?!?!? Da befindet man sich inmitten unwägbarem Gelände… Intensiver kann das Natur-Erlebnis kaum sein…Und dann sowas!: Eine Kippe auf einer kleinen Felskante ausgedrückt!! Sag mal, GEHT’S NOCH??

Wenn DU keinen Respekt für unsere Umwelt übrig hast, dann bleib doch einfach zu Hause!!

Ein ausgerauchter Stummel verseucht ca. 40 Liter Grundwasser!! Schon mal was davon gehört?

Und: Nein, ein Filter ist kein ‚Naturprodukt‘! Das Cellulose-Acetat ist ein Mikroplastik mit Ausgangsstoff Cellulose und braucht 10 bis 15 Jahre, bis es zersetzt ist…

Aber leider findet sich auch anderer Müll in dieser einzigartigen Landschaft…

Deshalb auch von uns der Appell an euch: Nehmt doch einfach ALLES was ihr mitbringt wieder mit nach Hause!!

Aber zurück zur Tour: Die geringe Frequentierung des Steigs (mit uns 6 Leutels in ca.1 Stunde) verdeutlicht uns zusätzlich die Schwierigkeit ;)…

Dennoch: Wir schaffen es! Ende gut – alles gut!*Jippiyeah*

Tja, und ganz entgegen des Menschen-Aufkommens im Klettersteig, ist auf Höhe des Sees jede Menge los!!

Die Ehrwald-Bahn und die e-Bike-Produzenten machen es möglich, dass es hier oben wahrscheinlich nur noch sehr selten wirklich ruhig ist…

Unumstritten ist es aber auch ein außergewöhnlich schöner Fleck Erde und völlig logisch, dass viele einmal hier gewesen sein möchten. – Wir ja auch;))

Ein besonderes Highlight ist, bei vormittäglicher Windstille, die Spiegelung der, seit letzter Woche!, 35 cm hoch verschneiten Zugspitze im türkisgrünen Wasser des eiszeitlich entstandenen Sees!*WOW*

Auffällig ist das Nicht-Vorhandensein von Blümelies, was uns relativ früh im Jahr erscheint. Dafür tummelt sich eine Herde Schafe am oberen Teil des klaren Wassers.

Grandioses Panorama von der Coburger Hütte

Die, auf 1920, also eine Etage höher gelegene Coburger Hütte erreichen wir nach etwa einer halben Stunde ziemlich steilem Serpentinen-Lauf. Sie ist gut bewirtschafteter Ausgangspunkt für viele attraktive Wanderungen in die, noch weiter aufragende Mieminger Bergkette.

Nach einem Blick auf den Drachensee trollen wir uns wieder ins ‚Mittel-Geschoss‘ und von da über den ‚Hohen Gang‘ zurück nach Ehrwald.

Auch der ‚Hohe Gang‘ ist ein teilweise versicherter Klettersteig, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert, allerdings ’nur‘ den Schwierigkeitsgrad A/B aufweist.

Der untere Teil des Weges führt sozusagen durch das Wurzelwerk eines uralten Waldes, dessen durchlässiges Laubdach immer wieder Sonnen-Spots erzeugt, die die angeleuchteten ‚Waldbewohner‘ ziemlich mystisch in Szene setzen.*Fötteli*

Allerdings, da manche Passagen des Steigs im Schatten liegen, die Schotterfelder und Steinplatten dadurch nass und rutschig sind, trägt Susi außer einem fetten Oberschenkel-Muskelkater auch zwei blaue Flecken mit nach Hause!*oups*

Nichtsdestotrotz oder mit auch deswegen;) ist diese Berg-Tour extrem lohnenswert und nachhaltig*grins*

Unseren wohlverdienten Kaffee nehmen wir auf der obersten Park-Terrasse mit Aussicht auf die Loisach und das Lermooser Moos. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge entdecken wir einen prächtig bunten Baum. Er ist zwar sehr fotogen, zeigt aber deutlich, dass der Sommer vorbei ist…*snief*

Richtung Heimat steuert Daniel die Elli durchs Graswangtal, am Schloß Linder-Hof vorbei, über Oberammergau nach Hohenpeißenberg!;)))

Geliebter Zwischenstopp auf dem Hohenpeißenberg

Hier verlängern wir unseren Kurz-Trip um eine Nacht auf einem unserer Lieblings-Plätzle.

Und so wie es aussieht wird es wohl unsere letzte kostenfreie Nacht auf dem knapp 1000 Meter hohen Berg werden. Ein Mobil-Nachbar erzählt, dass just heute begonnen wurde, zwei Park-Automaten zu installieren.

Demnach sind, nach Fertigstellung, auf dem oberen Parkplatz gar keine Wohnmobile mehr erlaubt und auf dem unteren nur noch gegen eine Gebühr von 15€/Nacht.

Angesichts des hohen Freisteher-Aufkommens eine durchaus verständliche Reaktion der Alpen-Gemeinde. Auch heute genießen über 10 Camper die traumhafte Lage des Pilger-Parkplatzes.

Naja, so wird sich nach und nach die ‚Van-Live-Kultur‘ verändern…

Wir persönlich werden bestimmt trotzdem immer wieder für eine Nacht hierher kommen – ‚Dauersteher‘ werden von nun an vielleicht eher abgehalten…

Schon nachts um halb 2 stellen wir die ersten Auswirkungen fest. Etwas rasant bekommen wir noch einen neuen Nachbarn. Er wurde offensichtlich vom oberen Platz weggeschickt…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert