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Unser Navi, genannt ‚Mad Map‘, macht seinem Namen wieder einmal alle Ehre! Eigentlich würden wir gerne, so gechillt wie möglich, vom Cap ferret, um Bordeaux herum, bis zu der Kirche halb im Stein gebaut fahren. Nur der 65m hohe Kirchturm und die Fassade sind aufgemauert. Scheinbar ist sie genau in DEN Fels gegraben worden, unter dem der Bretone und Mönch ‚Aemilianus‘ im 8 Jhd. beschloss, sein Lager aufzubauen. Quasi der ‚Gründer‘ der Stadt. Außerdem ist die Dordogne nicht weit. Und der Lauf des zweitwichtigsten französischen Flusses soll und ja nach Hause bringen.
…ab durch Bordeaux
Aber sooo einfach soll das, laut unserem Navi nicht werden. Die Callenge ist: Ab durch die Mitte von Bordeaux. Da kommen wir nicht nur wegen der 40 Grad Außentemperatur ins Schwitzen!
Ziel erreicht : Saint Émilion
Wat schön, als wir endlich in Saint Émilion ankommen. Allerdings merken wir schnell: Hier ist man nicht sehr scharf auf Womos. Die Parkmöglichkeiten sind rar.
Also bleibt uns nur ein Sonnenplätzle. Grade is es uns wurscht, es ist halb vier, und um vier macht die Kirche zu…hoppeldihopp
Völlig geflasht von dem megaschönen Ort kommen wir bei der Kirche an – ZU!- Mist!
Gegenüber schnell gefragt, erfahren wir, dass die Tourist-Info im ‚zweiten Stock‘ der historischen Stadt ist. Also nix wie hin, vielleicht kommen wir ja doch noch rein. Is ja noch nicht vier Uhr…
Weit gefehlt!! Wir Naivlies vom Land wieder!!*kopfschüttel*
Sehr freundlich bekommen wir mitgeteilt, dass die Église Monolithe, die größte Felsenkirche Europas, morgen, um halb 10, NUR mit Guide-Tour zu besichtigen ist!…Okee, dann halt nicht!
Aber wenn wir jetzt aber schon mal da sind, statten wir uns mit einem Stadtplan aus und machen uns auf die Socken. Einmal die 2km rundherum, jeden Belvédère abklappern…echt schee is es hier! Aber auch megaheiß! Die alten Pflastersteine und Mauern der als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannten Gemeinde strahlen fast heißer als der Planet über uns. Der Saft, den wir dabei haben könnte auch als Tee durchgehen*puh*…
Langer Rede, kurzer Sinn…Wir erklären diesen alten Mauern und Kirchen unsere Kapitulation.
Wie nämlich schon vermutet, brennt der Elli auch fast das Blech – 43,8 Grad…
Um eventuell morgen doch noch einmal in Ruhe die Sehenswürdigkeiten zu betrachten marschiert Daniel noch einmal tapfer los, vielleicht kann er außer Kirchenruinen ja doch noch einen Schattenplatz entdecken….
Aber: Nöö…
Da nehmen wir mit der klimatisierten Elli vorlieb, fahren noch in die prämierten Weinberge und beide Friedhofs-Parkplätze an, kommen aber auch nicht weiter. Da fällt uns ein, dass Saint Èmilion uns schon bei unserer 365-Tage-Reise nicht gewollt hat. Na gut, dann halt dieses mal auch nicht richtig – Adieu!
So recht will’s dann nicht klappen mit einem Nacht-Platz.
Mit der Sucherei in Saint Èmilion gerechnet ist erst der 8. Platz der Richtige, den wir erst abends um halb Neun in Saint-Martin–de-Gurson anfahren.
Und leider ist dieser etwas ab von der Dordogne, so gibt es am nächsten Tag leider eine kleine Routenänderung.
Der kürzere Weg an unser nächstes Ziel, die Grotte du Grand Roc, ist, bis auf den in dieser Gegend ausgedehnten Erdbeeranbau, ziemlich langweilig.
Passt aber gut zum Tag – es regnet nämlich…
Die Behausungen haben auch zu, also verbringen wir den Rest des Tages und die Nacht dort auf dem schönen Parkplatz direkt an der Vézère…
Frisch ausgeruht besuchen wir am nächsten Morgen die Village de la Madelaine, nur ein paar Kilometer weiter flussaufwärts.
Dort, an einer 360Grad-Schleife des schönen Flusses haben schon vor 17.000 Jahren die ersten Menschen gesiedelt. Diese gaben einer ganzen archäologischen Stufe, dem Magdalénien, ihren Namen.
Da diese Höhlen in der Region Périgord scheinbar genug Sicherheit und Komfort boten, dauerte die Besiedelung mit allen dazugehörigen Entwicklungsstufen bis ins 18. Jahrhundert.
Entdeckt wurden das Höhlendorf 1863. Insgesamt hat man fast 22.000 Objekte gefunden. Darunter viele, die völlig neue Erkenntnisse über das damalige Leben ergaben, also wissenschaftlich von enormem Wert waren und auch heute noch sind.
Besitzer und Betreiber dieser historischen Stätte ist allerdings nicht der Staat, sondern eine alteingesessene französischen Familie.
Aktuell hat die Junge Generation übernommen und bringt ordentlich ‚frischen Wind‘ in das Steinzeitalter;). Der Chef persönlich verkauft die Tickets, erklärt das Gelände und gibt uns einen in Deutsch verfassten ‚Guide‘ mit auf den Weg. In der ‚mittleren‘, zugänglichen Etage erkunden wir Dorfplatz, Küche, Weberhaus und Kirche. Spuren aus unterschiedlichsten Zeitaltern sind sichtbar. Und ganz oben droben thront die Ruine einer alten Burg aus dem Mittelalter.
Heute würde es heißen: Herrliche Wohnanlage, mitten in der Natur, in Traumlage, mit unverbaubarem Blick…*grins*
Wir sagen: Mérci beaucoup und wünschen der Familie Hamelin viel Glück.
Uns zieht es wieder weiter. Wir möchten uns gerne in einen ‚Schlund‘ begeben. Dafür wollen wir nach Padirac im Departement Lot…
Aber vorher fahren wir noch kurz an einem weiteren ehemals bewohnten Felsen vorbei. La Roque Saint Christophe in Peyzac-le-Moustier gleich um die Ecke.
In diesem Felsen verbirgt sich gleich eine ganze Stadt mit vielen Etagen und Verbindungen, die wir allerdings nur von außen anschauen.
Danach geht’s ab durch das traumhafte Vallée de la Dordogne….