…schön war’s … Nord-Pas-de-Calais, Normandie, Bretagne, Pays-de-la-Loire, Poitou-Charentes, jetzt Aquitanien… all diese Départements haben wir bereist. Gefallen haben sie uns alle – so ein bisschen ganz besonders vielleicht die fabelhafte Küste bei Etretat!… Wohl gefühlt haben wir uns überall und nette Menschen haben wir auch überall getroffen…
Allerdings wurde auch überall geschossen! Ja, richtig gehört! – Des Franzosen dritter Volkssport (nach Boule und Muscheln!) ist offensichtlich eindeutig das Jagen!! Alleine oder im Rudel, mit Hund oder nicht, meist mit orangen Mützen oder Jacken, verballern jedes Jahr 1,5 Mio. Franzosen 9000 Tonnen Blei. Erlaubt ist das Schießen überall, es sei denn der Landbesitzer verbietet es ausdrücklich. Nach dem Motto :’Wir halten auf alles drauf was sich bewegt'(O.ton);)) gibt es jedes Jahr im Schnitt 20 tödliche Jagdunfälle!! (=!!20!! zu viel!) – Einer ist besonders verrückt: Eine Dame wurde beim entspannten Sonnenbaden im eigenen Garten, im Liegestuhl erschossen!!! *da-fällt-uns-nix-mehr-ein*….
Zurückgelegt haben wir ziemlich genau 3000 km, gefühlt die Hälfte durch Kreisverkehre, wobei äußerst kreative dabei waren!! Unzählige Verkehrsberuhigungshuckel haben wir überholpert;)
Viele wunderbare Eindrücke nehmen wir mit… außerdem ein neues Kopfkissen, Spannbetttuch und Sandwichmaker (Flo’s Speiseplan hat uns inspiriert!!, hihi) – ach,… und Cidre und Käse…und frisch gewaschene Wäsche*grins* – völlig stressfrei! Vor allem im Vergleich zu Nordeuropa! Dort war es ein echtes Abenteuer Waschsalons zu finden)
Hier stehen sogar auf Supermarkt-Parkplätzen Münz-Waschmaschinen!!! Dankeschön!! Vive la France!!
Besuch im Baskenland
Zum Abschied schlendern wir noch durch das schöne Städtchen Saint-Jean-de-Luz.
Es beherbergt das (Hochzeitsnacht)-Haus von Ludwig dem XIV. – dem Sonnenkönig und versprüht deutlich baskischen Charme mit Pepperoni-Deko, Baskenmützen und viel Individualität! … vielleicht sogar Rebellion ;)…
Wir meinen, es könnte auch eine alte Piratenstadt sein! ;))).
Die Kirche ist völlig außergewöhnlich, komplett aus Holz, riesig, mit hohen Galerien und kunstvoll geschnitztem Altar! WOW!
In diesen, teils auch baskisch sprechenden, französischen Grenzort, durften sich zu Zeiten des Baskischen Bürgerkriegs (1968-1979) die Anhänger der ETA zurückziehen, ohne dass der französische Staat etwas gegen die Aufständischen unternommen hätte.*Daumen-hoch-für-Frankreich*
Die Basken (Eigenbezeichnung: Euskadi) kämpften um Anerkennung und eigene Rechte, da General Franco diktatorisch bestimmte: Alle Spanier sind gleich!!.
Sie genossen weltweit viel Sympathie, da es nachgewiesenermaßen zwischen dem 10. und 16. Jhd. das Königreich Navarra gab, das sämtliche heutige baskischen Provinzen umfasste.
Auch die baskische Sprache hat mit der spanischen, sogar mit keiner anderen Sprache auf der Welt, etwas zu tun! Also ein Volk ohne eigenen Staat!!
Klar, erinnern wir uns noch gut an die Nachrichten, in denen vom Terror der ETA (Euskadi TA Askatasuna) berichtet wurde – jetzt verstehen wir das auch!!…
Der Bürgerkrieg galt 1979 als beendet, als die ETA erreicht hatte, dass den baskischen Provinzen weitreichende Autonomie zugestanden wurde.
Unter anderem darf seither die Sprache wieder gesprochen und an den Schulen unterrichtet werden, auch eine eigene Polizei existiert und die Steuern werden auch selbst erhoben….
Ein Teil der ETA hatte sich allerdings radikalisiert, die Unterstützung der baskischen Bevölkerung verloren und kämpfte im Untergrund weiter.
So kam es in den 80er Jahren immernoch zu Anschlägen, die Menschenleben forderten… bis heute gibt es keinen endgültigen Frieden…*Schade eigentlich*
Davon merken wir Gott-sei-Dank nix, ein letztes Mal stellen wir uns an die französische Steilküste, genießen den Sound der Wellen und die Aussicht!
Da können wir sogar außer Acht lassen, dass die Straße direkt nebenan ist!!
Nach einer relativ unruhigen Nacht, man muss Prioritäten setzen!;)), verlassen wir Frankreich Richtung Pamplona….
Spanien, wir kommen – unser 15. Reiseland!!
Buenos dias!!