…gilt als das größte von Menschen errichtete Ziegelbauwerk. Baubeginn war ca.1270. 1309 wurde sie zum Sitz des Hochmeisters des Deutschen Ordens. Durch intensiven Ausbau erreichte sie noch im 14.Jhd. die Form einer dreigliedrigen Wehranlage mit Hochschloss (Kloster), Mittelschloss (Verwaltung und Sitz des Ordens) und Vorschloss (Wirtschaftsgebäude) und galt als ‚uneinnehmbar‘. Dieser größte gotische Burgkomplex der Welt liegt am Fluss Nogat, umfasst ca. 20Hektar und mehr als 250.000 m³ umbauten Raum! – zum Vergleich: der Vatikanstaat ist nur 3mal so groß!
Als 1410 der Deutsche Orden mit der Schlacht bei Tannenberg(quasi hier vor der Haustür) und durch innere Revolte seine Macht verlor, wurde die Burg 1457 an den polnischen König verkauft und verfiel zusehens.
Bereits Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die durch Krieg und Verwahrlosung stark mitgenommene Burg originalgetreu rekonstruiert, um Ende des zweiten Weltkriegs wieder sehr stark zerstört zu werden. In den Jahren danach wird sie wieder aufgebaut und bis heute rekonstruiert, konserviert, renoviert und bewundert ;))
Sie heißt Marienburg, weil der vollständige Name des Ordens ‚Orden der Brüder vom Deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem‘ lautet. Aus diesem Grund befindet sich an der Außenseite des Gebäudes eine wunderbare, 8 Meter große Mosaik-Marienstatue, im Gebäude eine überdimensonale ‚Marienkirche‘ und auf dem ganzen Gelände unzählige weitere Marienstatuen.
Die Marienkirche
Bei der Besichtigung des riesigen Komplexes mit 700! Türen und Portalen haben wir Gott-sei-Dank Jarek dabei. Das ist unser sympatischer, allwissender Audio-Guide – sonst wären wir bestimmt heute noch in dieser labyrinthartigen Gebäudeanlage! *Puh!*
Er führt uns durch X Speise- und Empfangssäle (Refectorium bzw. Remter), mehrere Küchen und die dazugehörigen schmalen Gangsysteme zur ‚Speisenlieferung'(da gab’s bestimmt keine ‚Kellner‘ über 1,60;)). Wir gelangen in Schlafsäle (Dormitorien), Kapellen und sogar einen extra ‚Klo-Turm‘ namens Gdansk. Ja, wie Danzig*hihi*, weil der Name ‚Stadt am Sumpf‘ bedeutet und das wohl auf beide Orte zutrifft;)). Große Augen bekommen wir bei der Tatsache, dass Kohlblätter als Klopapier benutzt wurde*echtwahrleggerlegger*.
Zusammen mit Jarek bestaunen wir wunderschöne Kreuzgewölbe
Gemeinsam mit unserem Super-Erklärer schnurcheln wir durch Ausstellungen über Bernstein, Kirchenfenster und deren Herstellung*frau-jubelfreu* und Waffen, Waffen und nochmal Waffen. Zudem natürlich auch den Schutz davor, in Form von Rüstung verschiedenster Art.
Dies alles begleitet und umrahmt von zahllosen alten Gemälden und Statuen, grandioser Bau- und Handwerkskunst und und und… Offensichtlich haben die Ordensherren keine Kosten und Mühen gescheut….Bezahlt unter anderem durch dreiste Raubzüge….
Alles seeehr beeindruckend und absolut sehenswert, aber beinahe zuviel…
Zum abschließenden männlichen Jubel trägt dann final der ritterliche Bratwurststand am Ausgang der Burganlage bei*mmmjam*
Hätten wir unseren aufmerksamen Jarek nicht am Ausgang abgegeben, hätte er uns vermutlich auf den großen Hundehaufen auf dem Weg zur Elli aufmerksam gemacht und einen unschönen Abschluss erspart! Aber so…… Schöner Schei…und putzenputzenputzen*grummel*
Nach insgesamt 4 Stunden sitzen wir völlig geschafft vom ‚Auszeit-Nix-Tun’*grins* in unserem Zuhause und wünschen uns nur noch einen ruhigen Platz.
Da hat unsere treue ‚Park-4-night-App‘;)) doch glatt einen wunderbaren Vorschlag direkt an der Weichsel *jippii* Und so machen wir uns auf – Richtung Danzig…