Kostenlos – keinesfalls umsonst!!;)

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Unser heutiger Weg führt uns in die 51.000-Seelen-Stadt MAZARA DEL VALLO in der südwestlichsten Bucht der fast dreieckigen italienischen Insel. Im 5.Jhd.vor Chr. als Hafen der antiken, damals griechischen Stadt Selinunt gegründet, geriet sie um 200 v.Chr. in Vergessenheit, um 1000 Jahre später unter der Herrschaft der Araber wieder als Hauptstadt der Region zu erblühen. Während der Normannen bekam der damalige Regierungssitz auch noch den Bischofspalast und eine tolle Kathedrale am Piazza della Republica spendiert, die sich heute sehr gut zum Sightseeing eignen;))…

Aber von vorne:

Ahnungslos kommen wir in die Stadt, um ‘schnell eben’ das im Inet gefundene Schmuckkästchen ‘Teatro Garibaldi’ anzuschauen ;)))…
Das von außen unscheinbare Gebäude in Hafennähe ist auch schnell gefunden, ein paar Menschen stehen gestikulierend davor, wir wollen reingehen, da werden wir gleich gefragt, wie wir hierher gefunden haben…

“Google-Maps”…Aha!!..In italienisch-englisch-hände-füße werden wir super freundlich hineingebeten. Sofort bekommen wir stolz erzählt, dass das Teatro 1848 aus dem Holz alter Schiffe erbaut wurde und seither in Betrieb ist… Ja, auch heute noch, aber nur im Winter…Im Sommer gibt es keine Klimatisierung – lebt vom privaten Engagement…Besichtigung kostenlos! Jeder der Anwesenden kramt sein Englisch-Vokabel-Wissen heraus *granzie*;)..plötzlich heißt’s wir sollen uns hinsetzen, dann gibt’s ein ‘silencio’ und der ältere der Herren (stellt sich später als Antonis vor;)) gibt einen hinreißenden sizilianischen Song zum Besten!!

Sondervorstellung mit 6 Zuhörern! Sau cool! – Einmal mehr sind wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort! *Jubelfreu*
Danach erzählt er uns, dass seine Frau an der Ecke vorne den Laden MAZARA DELL’ARTE hat, sie gut Deutsch spricht und wir von ihr noch mehr Information haben könnten – quasi eine selbsternannte ‘Touristinfo’ ;))… Ein bisschen aus Höflichkeit nehmen wir das Angebot an und bekommen unverhofft, wiederum kostenlos, eine verbale historische Stadtführung nebst einem detaillierten Plan!

So erfahren wir auch, dass der ‘neue’, sehr engagierte Bürgermeister, selbst Künstler, vor 10 Jahren die Idee hatte, allen einheimischen ‘artista’ die bis dato vernachlässigte Altstadt quasi als ‘Leinwand’ anzubieten. An verschiedene Plätzen wurde die Geschichte der Stadt sozusagen ‘verbildlicht’.

Hoch erfreut nehmen wir uns selbstverständlich die Zeit und erleben die etwas andere Sightseeing ;))!

Hammer!! An megavielen Ecken und Enden, sogar eine komplette Straße entlang gibt es Kunstwerke zu bewundern. Zwei ‘Eintritt frei’-Museen, die ungewöhnlicherweise in Kirchen eingerichtet wurden, gehören auch noch dazu.

Wie wir meinen, ist diese Tour wirklich sehr lohnenswert!

Und dieses Mal wollen wir sogar soweit gehen, dass wir jedem unserer Leser diese sehens- und erlebenswerte Stadt ans Herz legen möchten!!
Teilweise sind die Gassen der arabischen Altstadt zwar so eng, dass man beinahe peinlich berührt das Gefühl hat, den Bewohnern durchs Wohnzimmer zu laufen. Zudem hat uns am Platz mit dem normannischen Steinbogen und den 150-200Jahre alten Gummibäumen ein pfiffiger ‘Baumerklärer’ 7€ abgeluchst, und am Parkplatz ein (unverschämter) selbsterklärter Wächter 2€ abgeknöpft*grummel* – Nichtsdestotrotz finden wir, die kontrastreiche Multi-Kulti-Stadt und ihre engagierten Bewohner haben sich auf jeden Fall jegliche Aufmerksamkeit verdient!….und ganz offensichtlich ging es wirtschaftlich schon einmal besser…

Mittlerweile ist es so spät, dass wir unser eigentliches heutiges Ziel Selinunte nicht mehr ansteuern, stattdessen ein Plätzle suchen ;))…

Unerwarteter Schlafplatz

Und scheinbar ‘wie’s der Zufall will’, landen wir an der ‘Rocche di Cusa’, DEM uralten Steinbruch, in dem die Rohlinge für die Tempelsäulen von Selinunte gewonnen/hergestellt wurden!

Und da die biglietteria 😉 nur von 9-14h besetzt ist, ist diese Besichtigung schon wieder kostenlos! *könnt-schlimmer-sein-grins*
Absolut beeindruckend!

Da stehen oder liegen sie, die schon ganz oder nur teilweise herausgeklopften Steintrommeln, die eigentlich Karriere als Tempeldach-Stützen machen sollten.

Und das tun die schon seit dem schicksalshaften Tag im Jahr 409 VOR Christus, als die Karthager Selinunte angegriffen haben und die Arbeiter hier alles stehen und liegen ließen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Voll krass ! Seit fast 2500 Jahren wird auf dieser Baustelle also schon nicht mehr gearbeitet…. Und doch haben wir den Eindruck, jeden Moment könnte einer der Steinmetze zurückkommen und sein Werk vollenden… Dann würde sich für uns auch das Rätsel lösen, wie genau die Menschen mit ihren damaligen Mitteln dieses Werk vollbracht haben!!*staun*

Wie wir heute wissen, haben die Karthager den Krieg gewonnen und Tempel Nr.7 wurde nie mehr fertig….. Aber den werden wir morgen begutachten!;)))…

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