Bessere Zeiten…

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…hat Kaunas (309.000 Einwohner), zweitgrößte Stadt Litauens und sogar mal Zwischendurch-Hauptstadt(1920-1940), ganz bestimmt schon erlebt.

Davon zeugen die vielen gut erhaltenen bzw. schön restaurierten Bauwerke, wie z.B. die schlichte Burg von 1361, im Westen der Altstadt, die zur, leider erfolglosen, Abwehr der Kreuzritter errichtet wurde.

Hier parken wir an der Mündung des Neris in die Nemunas/Memel und hangeln uns, wieder einmal mit den Fahrrädern, wie an einer aufsteigenden Zeitachse, die 1,7 km lange und mächtig breite Freiheitssallee entlang. Vorbei an der Kirche des heiligen Märtyrers Georg (1503) und unzähligen historischen Gebäuden kommen wir zum verspielten Haus des Donnergottes Perkūnas (ca.1480) und gelangen am östlichen Ende zur orthodoxen Kirche aus der Zarenzeit um1895.

geschichtsträchtige Altstadt

Der Name Kaunas leitet sich von kaunasi (kämpfen) ab und tatsächlich sagt man den Bewohnern der Stadt einen starken Unabhängigkeitswillen nach.

Hier manifestierte sich der Widerstand gegen die sowjetische Besatzung besonders stark und gipfelte 1972 in der Selbstverbrennung des 19-jährigen Litauers Romas Kalanta.

Von der historischen Fußgängerzone können wir leider nicht sehr viel sehen, im Moment existiert hier eine einzige riesige Baustelle aber wir fotografieren keine Baustellen;)

Aufgrund der geografischen Lage war Kaunas schon immer ein beliebter Handelsplatz, der viele Intellektuelle anzog, sie ist daher auch eine der wenigen europäischen Städte mit gut erhaltener ‚Bauhaus-Architektur‘, von der wir, zwecks besagter Riesenbaustelle, leider nur a bissi was sehen…

Auf einem der vielen Stadt-Hügel, schon eher in der ‚Neustadt‘ beeindruckt uns ein Gebäude von 1999 besonders. Es wurde zu Ehren des japanischen Konsuls Sugihara gebaut, der während des 2.Weltkriegs, ohne offizielle Genehmigung, 10.000 Juden ‚Lebensvisa‘ für Japan ausgestellt hat! – Hut ab!!

Ein anderer Hügel beherbergt ein uraltes ‚Tivoli‘. Hier fühlen wir uns, als ob wir in der Zeit versetzt worden wären!;)) Ein Blick aufs Handy verrät, es ist immernoch Donnerstag der 09.08.2018*grins* Kein Mensch ist anzutreffen…wir fragen uns, ob hier an den Wochenenden wohl noch Betreib ist?*staun*

Staunen müssen wir auch, als wir am Ufer des Nemunas ankommen. Für uns sieht es so aus, als hätte das Sowjet-Regime mit dieser Stadt größeres vor gehabt. Plötzlich befinden wir uns auf einer völlig überdimensionierten, 7-spurigen ‚Prachtstraße‘ mit riesigen, hunderte von Leuten fassenden Fußgängerunterführungen – völlig irre! – der innerstädtische Verkehr und die paar Fußgänger wirken ziemlich verloren darauf…*kopfschüttel*

Bei uns hinterlässt die Stadt den Eindruck schon bessere Zeiten erlebt zu haben, aber auch besseren Zeiten entgegen zu gehen, da vielerorts gebaut, renoviert und erneuert wird….- uns hat sie trotzdem sehr gut gefallen;))
Es war eine unserer ‚entspannteren‘ Städte. Wir konnten direkt vor der Burg parken, kamen mit den Radln einigermaßen durch und konnten *megawichtig* im, gottseidank vorhandenen, Musikgeschäft neue Gitarrensaiten kaufen !!

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