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Estlands größte von ca 600 Inseln und viertgrößte Ostseeinsel, hieß bis zur russischen Übernahme Oesel und hat ungefähr 36.000 Einwohner auf 2.672 qkm. Hier war nach dem 2.Weltkrieg sogar sowjetisches Sperrgebiet, heißt, die Esten selbst durften nur mit Visum einreisen. Erst seit der zweiten Unabhängigkeit 1991 kann sich das Eiland frei entwickeln, profitiert heute von der ‚Zwangsstillegung‘ mit relativ viel unberührter Natur.
Die 1300 km lange Küste ist an sehr vielen Stellen frei zugänglich*jippii*, was einen sehr offenen, entspannten Eindruck schafft. Wir fahren wieder viel durch viel Wald(40%) und immer wieder über (aua, liebe Elli) gruselige Schotterstraßen mit ziemlich nostalgischer Beschilderung…
Aber, wir wollen ja was sehen;)).
Panga Pank
Für die meist flache Küste Estlands außergewöhnlich, ist die 22m senkrecht abfallende Steilküste Panga Pank im Norden. Hoch oben auf der Klippe zieht nicht nur der herrliche Blick übers Meer die Besucher an, sondern auch die mystisch skurrilen Baum-Skulpturen, die im Nebel oder Abendlicht die Fantasie beflügeln.
Der Küste entlang Richtung Westen steht, auf der Halbinsel Harilaid, der Leuchtturm am Kap Kiipsaare . Durch Wellenerosion befindet sich der 25 Meter hohe Schiffs-Warner mittlerweile 18 m vom Ufer weg und bietet je nach Wind und Wetter spektakuläre Schieflagen, so dass er schon manchmal totgeglaubt war. Durch das große Betonfundament richtet er sich, wie ein Stehauf-Männchen, immer wieder auf ;))
Auf dem Weg zu unserer nächsten Attraktion kommen wir bei Angla an einigen gut erhaltene Windmühlen vorbei. Früher hatte jeder Hof eine eigene, heute kann man fünf ‚zusammengetragenen‘ Mahl- bzw, Pumpwerke im Mühlenpark ‚Angla Tuulikuo‘ besichtigen. In einem kleinen Freilichtmuseum erfährt man viel über die frühere Lebensweise der Inselbewohner.
Ein Stück weiter südlich erreichen wir ein ganz besonderes Ziel.
der Kaali-Krater
Ein großer und 9 kleine Meteoritenkrater bzw Kräterchen;)!!
Entstanden, vor ca. 4000 Jahren durch den Einschlag eines 20-80 Tonnen schweren Eisenmeteoriten, den es kurz vor dem Aufprall in mehrere Teile zerriss hat. Mit 110 Meter Durchmesser ist der Kaali-Krater sogar der 8-größte weltweit. Wann hat man schon die Gelegenheit einen Metoritenkrater zu Fuß zu umrunden und zu bestaunen?!?!
Es könnte zwar auch ein, okey, zugegebenermaßen seeehr runder, gewöhnlicher Tümpel sein. – Is es aber nicht!*staun*
Kuressare mit der Arensburg
Die größte Stadt ist, mit 16.000 Einwohnern, Kuressaare im Süden der Insel. Dort steht auch die aus dem 13. Jhd. stammende beeindruckend wehrhafte Arensburg (=Adlerburg), die vom Deutschen Orden (damals Kreuzritter, heute noch 1100 Mitglieder) als Bischofssitz errichtet wurde, der dann von Haapsalu hierher verlegt wurde. Erst mit dem ‚Dreikronenkrieg‘ zwischen Polen, Dänemark und Schweden, ging die Insel 1559 an die Dänen verloren.
Heute ist die Burg ein Kulturzentrum. Sie beherbergt das überaus vielfältige, um nicht zu sagen chaotische Insel-Museum und bietet Raum für Wanderausstellungen, genauso wie für Konzerte und Festivals. Irgendwann waren wir von dem Sammelsurium-der-Zeit, von Folterinstrumenten über alte Schreibmaschinen zu Stalin und Schwertfischen, ziemlich amüsiert und überfordert *uff* und der vertraute ‚Schnell-weg-hier-Effekt‘ stellte sich wieder ein;)))
Ach, um nichts zu vergessen: Nach russischer Übernahme 1710 hat 1785 ein russischer Ingenieur, beim Erfassen der Burg, ein eingemauertes Skelett gefunden, das der Legende nach zu einem vom Papst, ausgesandten spanischen Ritter gehört. Dieser hat sich unsäglicherweise in das falsche Mädchen verliebt!… Sie musste ins Kloster, bei ihm führte es zu diesem grausamen, einsamen Tod… (immer diese Frauen!!*grins*)
Nun zieht es uns wieder an die einsame Küste. Der allersüdlichste Punkt des Eilandes will natürlich auch angeguckt sein;). Also fahren wir die knapp 30 km lange Halbinsel Sörve bis zum Dorf Sääre runter was aber nur Gutes verheißt, da wir so, in weitestgehend unberührter Natur, das prächtige Wetter genießen können. ;))
Außerdem bewacht hier natürlich auch ein Leuchtturm die Landesgrenze, die übrigens nur ca. 30 km von Kap Kolka und somit der lettischen Grenze entfernt ist. Da gab es in der bewegten Geschichte Estlands natürlich auch schon ganz andere ‚Bewacher‘ – das hiesige Sörve Militärmuseum erzählt davon.
Ganz ungetrübt räkeln wir uns wir allerdings nicht mehr in der Sonne, da, wie wir mittlerweile wissen, die anhaltende Wärme europaweit leider schon zu extremer Dürre und deren schrecklichen Folgen geführt hat…*grübelgrübel*