Über den Vilsandi-Nationalpark

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… stolpern wir wieder einmal nur per ‘old-school-Autoatlas’ (Bemerkung von Oystein, einem Tramper bei Tromsö;)) und machen uns dann, via Internet, kundig über das Kleinod im westlichsten Teil des Landes!

Seit 1957 schon unter Naturschutz, beherbergt das Gebiet heute über 250 verschiedene Vogelarten und eine reichhaltige Flora. Was wir angesichts der Temperaturen kaum glauben können, ist, dass auch JETZT drei der 160 geschützten Inseln und Inselchens Ruheplatz für Kegelrobben sind.

Da rutscht die Ornithologie doch glatt in den Hintergrund und wir nehmen, über die offizielle Homepage ‘Visite-Estonia’ telefonisch Kontakt auf.
Wir erfahren, dass, wenn genug Leute zusammenkommen, am Donnerstagnachmittag um 16 Uhr eine Tour stattfindet!! WOW – RIESIG – FREU

Unser Mut sinkt erst a wengele, als wir mit unserer Elli von Kihelkonna aus über die drei Kilometer lange `historische Kopfsteinpflaster-Straße’ eher kriechen und holpern als fahren *mann-fluch-frau-schweig*…
Puh, endlich! angekommen staunen wir über die ‘location’… das gnadenlos verfallene, russische Militärhäfelchen Papissaare erwartet uns*guckstdu*

Entwicklungsfähiges Papissare

Erstaunlicherweise stehen jede Menge Autos rum. Am Kai unterhalten sich gerade mehrere Leute, schauen sich um… wir fragen, ob sie auch auf die Robben-Tour gehen… Uii, ungläubiges Staunen! Wie? Robben? Wie? Tour? Noch nie davon gehört!! Und um diese Zeit?…

Sie seien aus der Gegend, treffen sich gerade hier, weil sie ein Konzept zur Entwicklung dieses Hafens (mit anwesendem Sponsor) erarbeiten – ääh, was, nebenbei gesagt, auch bitter nötig ist – und ob wir denn eine Adresse hätten…
Wir: Nööö, nicht so recht, haben alles telefonisch ausgemacht…
Der eine Herr bietet sich freundlicherweise an, da nochmal anzurufen und auf Estnisch mal nachzufragen, ob wir alles richtig verstanden haben!… Ein Gefühl von *im-falschen-Film* kommt auf….
Voller Spannung erwarten wir den Ausgang des Telefonats… immer noch ungläubig, zweifelnd, vielleicht sogar etwas mitleidig erklärt uns der nette Herr: „Alles OK“ …hmm… (selbst glaubt er das bestimmt nicht!!)

Der ‘Hafen-Entwicklungshilfe-Trupp’ lässt uns zurück. Allerdings nicht ohne einer augenzwinkernden Zusatzinfo – weil, wir sind ja Deutsche;)) :

Der 1913 von den Russen gebaute Militärhafen wurde mit dem ‘Unternehmen Albion’ 1917 von den Deutschen zurückerobert! Und zwar folgendermaßen: Die Deutschen kamen auf Fahrrädern angeradelt und haben die Karten-spielenden Russen einfach komplett ohne Waffeneinsatz überwältigt und ihnen den Hafen abgenommen !!!

Jetzt schauen WIR bestimmt ganz zweifelnd und ungläubig drein!!*hihi*

…Die Spannung steigt … und steigt …

Dann… tataaaa, um kurz vor 16.00 kommt ein Boot… Na..?! -… fragen… – Nöö, ist ein Linienboot… Hmmm…
Wieder Warten… und dann… so 10 Minuten später kommt noch eins! Ein Privatboot… Leute drin… wieder fragen… Ja!! ES IST DAS RICHTIGE!! – Kurz nochmal die Rückversicherung: Sind da wirklich Robben zu sehen?… Der Bootsmann(Marco): “Ja sicher! Immer!”… *Puh! Wir lieben es, wenn Pläne funktionieren*

Es geht los*yeah*

Zusammen mit einer estnisch-französischen Familie genießen wir die 45-minütige, rasante Fahrt und dann: HAMMER!

Da sind tatsächlich jede Menge Robben, die sich mindestens genauso für uns interessieren wie wir uns für sie!!! Mitten in der Ostsee, irgendwo zwischen Estland und Schweden, bekommen wir jede Menge fundierte Info über Robben von einem ebenso lustigen wie freundlichen Marco – Ganz herzlichen Dank!! Ein grandioses Erlebnis, mit dem wir, ehrlich gesagt, so nicht mehr gerechnet hatten!!*umso-mehr-freu*

Zutiefst beeindruckt machen wir uns auf den Weg Richtung Festland, steuern zum Schlafen und Ver-und Entsorgen noch einen relativ neuen, ziemlich alternativen Campingplatz im Südosten, in Koigustse an. Die Ausrichtung des Platzes wäre perfekt für die, auf den nächsten Tag angekündigte Mondfinsternis!!

Der Mond präsentiert sich hier auf herrlichste Weise, vortrefflich zum Schauen;)…

Leider wird am nächsten Morgen ziemlich lautstark begonnen, das Hafenbecken tiefer zu baggern- und baggern- und baggern….

So beschließen wir dann doch weiterzufahren… Vielleicht haben wir ja bei unserem nächsten Ziel, dem Folk-Festival in Viljandi im Landesinnern, auch irgendwie freien Blick auf den Mond…

Nichtsdestotrotz sind wir ein weiteres Mal von Land und Leute völlig überwältigt!

Nachtrag vom 02.11.2020: Beim Schreiben dieses Beitrags für die Homepage ist leider klar geworden, dass wir fast alle Fotos und Videos von unserem wunderbaren 117ten Reisetag ‘verloren’ haben*grummelgrummel* Ein, zwei gab es noch auf dem Handy…

2 Gedanken zu „Über den Vilsandi-Nationalpark

  1. Hi, ich arbeite an einem Wanderführer Baltikum (print/ebook) und bin demnächst wieder auf der estnischen Insel Saaremaa.
    Habt ihr noch den Kontakt für den Bootsausflug zu den Robbeninseln?
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Michael

    1. Hi Michael,
      hm, wie im Beitrag geschrieben, habe ich über die offizielle ‘Visit Estonia’ Seite geschaut…
      Hier der link: https://www.visitestonia.com/de/uber-estland/robben-vor-der-kuste-estlands-beobachten
      Dann, so meine ich, hab ich die Tourist-Info Saaremaa : (+372) 453 3120 angerufen….;)
      Da wir gerade selber noch einmal recherchiert haben, haben wir festgestellt, dass der Hafen mittlerweile tatsächlich ein bissal ausgebaut wurde. Es gibt jetzt Liegeplätze zu mieten…
      Infos über diese Liegeplätze bekommt man über ein Hafentelefon (+372) 509 2932. Dort kannst du bestimmt auch erfragen, ob es noch möglich ist diese geile Robbentour zu buchen;)

      Hoffen, das hilft die weiter!
      Außerdem: Unser Neid wird mit dir sein;), wenn du demnächst in Estland sein wirst/darfst*grins*…

      Viele Grüße zurück und viel Erfolg bei deinem Reiseführer!
      Susi und Daniel

      PS:und wenn du magst, würden wir uns freuen noch einmal von dir zu hören, ob du jemanden erreicht hast;)

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