Wunderschöne reetgedeckte alte Häuser begleiten unsere Fahrt durch die Dörfer und Weiler auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Wir sehen große, kleine, bunte, weiße, Klinker, Fachwerk und nicht, meist seehr schön hergerichtet – herrlich anzuschauen ;))
Hier an der Küste hat Mecklenburg-Vorpommern, so finden wir, mächtig viel Charme.
Das äußerst wasserreiche Bundesland hat nur rund 1,6 Mio Einwohner und ist damit das am dünnsten besiedelte, verfügt aber mit ca 2000 Kilometer Küstenlinie über die längste deutsche Küste (mit diversen Buchten und Lagunen), sehr viele Flüsse und Kanäle und über 2000 Seen (der größte: die Müritz)
Zu unserer Freude hat sich hier die Kultur der Alleen erhalten! Ähnlich wie in Polen fährt man mal unter schattigen Eichen, Buchen oder Linden. Ganz anders sind aber offensichtlich die Windverhältnisse*gröhl*;))
Für heute Abend finden wir ein schönes Schlafplätzchen auf dem Parkplatz einer denkmalgeschützten Mühle in Stove am Salzhaff! *feinfein*
Ein fröhlich grüßender, freundlicher Mann mit Hund und Handwagen fällt uns auf. Auf dem großen, am Wagen festgemachen Schild steht ‚Trees of memory‘ und die Aufforderung, dass wenn man mehr erfahren möchte, man ihn ansprechen soll… Dazu kommt es leider nicht – bis wir eingeparkt haben und reagieren, ist er leider schon weiter gezogen.
Im www erfahren wir aber, dass der ehemalige Fernsehjounalist Mario Dieringer, dessen Partner sich das Leben genommen hat, zu Fuß um die Welt läuft und unterwegs ‚Bäume der Erinnerung pflanzt – ‚Mahnmale‘ für Suizid-Opfer‘. Jeder der möchte, kann sich von ihm einem Baum pflanzen lassen…in Gedenken an einen geliebten Menschen und/oder als Symbol der Liebe, die so, in Form des Baumes, weiter wächst…*WOW*
Ein weiteres Mal staunen wir darüber, durch was alles sich Menschen inspirieren lassen und daraufhin bereit sind zu leisten !! – Hut ab!..
Wir hoffen, er hat einen gutes Quartier gefunden.. – in dieser Nacht regnet es …
Gegen Mittag des nächsten Tages stehen wir dann bei 28Grad und 85% Luftfeuchtigkeit in Klütz, kurz nach Wismar, im Schmetterlingspark…
Ein absolut faszinierendes Gefühl, uns, mit unseren Fotoapparaten ‚bewaffnet‘, durch üppig angelegten tropischen Dschungel zu ‚kämpfen‘;)). Dabei flattern und schwirren unter anderem Himmels-, Bananen-, Tiger- und Scheckenfalter, Mormonen und weiße Baumnymphe um uns herum!*freufreufreu*
Das macht echt Laune ;))) – da tolerieren wir gerne, dass der Schweiß in Bächen läuft!
Als ‚Zugabe‘ stolpern wir fast über gerade mal faustgroße chinesische Zwergwachteln und noch kleinere orange-bunte Zebrafinken. Diese sehr lebendigen und flinken Vögel sind sozusagen die ‚Saubermänner‘ dieser Anlage. Sie fressen Ameisen, Käfer und Spinnen, die ansonsten den hübschen bunten ‚Fliegern‘ gefährlich werden könnten – ein sehr lustiges Getier…
Wir erfahren, dass die Lebenserwartung der Schmetterlinge im Schnitt nur zwei Wochen beträgt. Am längsten, mit 10 Monaten, lebt der Zitronenfalter, am kürzesten der Pfauenspinner mit nur drei Tagen, da er nach dem Schlüpfen nichts mehr frisst…
Wohingegen eine anfangs winzige Raupe soo viel spachtelt, dass sie in 4-6Wochen um das bis zu 7000-fache wächst! Und dass der Monarch z.B. von Nordmexiko bis nach Kanada fliegt, dort Eier legt, stirbt und die nächste Generation wieder zurück fliegt!….*FaszinationNatur*
In der Etage über dem Schmetterlingshaus gibt es noch eine kleine Ausstellung selbst gefundene Fossilien zu bestaunen. Unter anderem auch Donnerkeile! – Cool! Nun wissen wir, dass diese ca. 80Mio. Jahre alt sind (Christian schreibt sogar von 150Mio.!) und es sich um versteinerte Teile urzeitlicher Tintenfische handelt – So also auch bei unseren Fundstücken von den Rügener Kreidefelsen! WOW – echt beeindruckend!
Dieser Schlecht-Wetter-Not-Besuch hat sich doch wahrlich gelohnt!*grins*
Tja, uns als Nächstes wollen wir nach Lübeck!
Mal sehen, was uns in dieser Stadt erwartet….ob sie wohl von uns angeschaut sein will ?!?! Oder löst sie unseren ‚Schnell-weg-hier-Reflex‘ aus?!?!…