Der ‚Golden Circle‘

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Einer der beliebtesten Touristen-Routen Südwest-Island ist der Gullni hringurinn (=goldener Ring, jaaa, isländisch ist sackschwer;)). Auf einer Strecke von ca. 120 km(einfach) liegen drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die oft als Tagesausflug von Reykjavik aus gebucht werden.

Der Platten-Drift – Thingvellir

Auch wir steuern Elli in östliche Richtung, und nach knapp 40 km Fahrt kommen wir in þingvellir (Thingvellir= ‚Ebene der Volksversammlung‘) an. Von 930 bis 1798 n. Chr. wurde hier die traditionelle Parlaments-Voll-Versammlung, Althing, abgehalten, 1944 sogar die Unabhängigkeit von Dänemark ausgerufen. Seither leben die Isländer in einer demokratischen Republik.

An diesem Ort wird offenbar, dass Island eigentlich auf zwei Kontinenten angesiedelt ist. Die eurasische und amerikanische Kontinentalplatte treffen aufeinander und bilden die Silfra-Spalte, die jedes Jahr um ca. 8mm auseinanderdriftet und der eurasische Teil sich etwa um dieselbe Stecke absenkt. Aufrund des extrem klaren, vulkangestein-gefilterten Wassers und des ausgedehnten Höhlensystems, ist dieser 63 m tiefe Graben bei Tauchern sehr beliebt.

Wir laufen durch die imposante Almannagjá (Almänner)-Schlucht, deren Talboden sich in den letzten 10.000 um 40 Meter gesenkt hat und seit 2011 um eine Holzbrücke reicher ist, da sich an dieser Stelle der Boden mit einer 10 Meter tiefen Spalte geöffnet hat*ups*.

Ein irre Gefühl, gleichzeitig europäischen und quasi amerikanischen Boden zu betreten!

Am Ende der tiefen Spalte stürzt der Öxarárfoss 20 m in die Tiefe. Um die Natur vor den vielen Füßen zu schützen, hat man eine große Holzplattform angebracht.

Mittlerweile ist es abend und das gibt uns die Möglichkeit, ganz in der Nähe des 60km entfernten Geothermalgebiets Haukadalur zu übernachten, um am nächsten Morgen die ersten Besucher der dortigen Geysire zu sein.*jep*

Geysir

…heißt soviel wie ‚in heftige Bewegung bringen‘, was der Ur-Geysir, der für alle anderen als Namensgeber dient, aber nur noch sporadisch tut. Allerdings hat er im Jahr 2000 eine Höhe von 122m erreicht!!*vollkrass*

Die kleinere heiße Fontäne daneben (namens Strokkur), erreicht ’nur‘ eine Höhe von vielleicht max. 10 m, bricht dafür aber zuverlässig in Abständen von ungefähr 10 Minuten aus. Wir können kaum genug davon kriegen, zuzuschauen, wie sich, ziemlich regelmäßig, erst eine dampfende Wasserblase bildet, um gleich darauf in die Höhe zu schießen! So gegen 10 Uhr kommen die ersten Busse und wir machen uns ‚vom Acker‘;))

130 bis 2000 m³ Wasser pro Sekunde

…fließen grad mal 10 km später, den beeindruckenden, 229 m breiten und 32 m hohen ‚Gullfoss‘ (=goldener Wasserfall) hinunter.  Seine zwei Stufen werden vom mächtigen Fluss Hvitá gespeist, der, mit seinem türkisfarbenen Wasser, später noch die enge, wunderschöne Hvitá-Schlucht bildet. Hier ‚oben‘ fegt ein ganz schöner Wind, und wie wir so am Rand des Canyons entlang gehen reißt es beim Daniel die Brille vom Kopf und wir geben uns sicherheitshalber mal lieber die Hände – zu zweit haben wir weniger Auftrieb;)…

Wie lange muss es gedauert haben, bis das schwarze Lavagestein so rundgelutscht war und das Wasser, in endlosen Kurven, tief zwischen den runden Felsen durchfließt ?!?

Eigentlich wollen wir nur ein bisschen die Schlucht anschauen, sind aber so fasziniert, dass wir immer weiter laufen und klettern und laufen… Wie schon so oft sind wir mega begeistert, von der Einzigartigkeit dieses Landes.

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