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Endlich wieder los!!
Seit wir am 20.April 2019 aus unserem Jahr Auszeit zurückgekommen sind, ist es das erste mal, dass wir uns wieder im Ausland befinden*Yeah*
Erst waren wir damit beschäftigt, uns, zugegebenermaßen etwas unwillig, wieder in das Arbeitsleben zu integrieren. Dann, im Frühjahr 2020 hat uns, wie viele andere auch, das olle Virus ausgebremst. Der männliche Teil von uns hat schon beinah am Rad gedreht *lüdelü*
Welch Freude, die Elli endlich wieder für länger als ein Wochenende zu bestücken. Schönes Gefühl auch, endlich wieder die Landesgrenze zu überfahren….Schweiz….Italien…-Wir kommen!
Nach einem Kurzbesuch am Zürisee;) wollen wir mal nachschauen, ob und was die Regenfälle der letzten Tage auf dem, schon seit den Römern genutzten, Handelsweg entlang des Hinterrheins, angerichtet haben.
Auf Nachfrage dürfen wir in Zillis auf dem Parkplatz übernachten, so dass wir am nächsten Morgen zeitig an der Schlucht sind.
Welch Glück! Sie ist geöffnet! Noch zwei Tage zuvor war das untere Plateau der Besuchertreppe komplett überflutet.
Geduldig arbeitet sich das Wasser schon seit der letzten Eiszeit vor 30.000 Jahren, sprich seit die Gletscher begannen abzuschmelzen, durch das Gestein der Alpen und die Menschen fanden einen Weg über den Splügen, von Nord nach Süd, von Graubünden ins Wallis, von Chur nach Bellinzona.
Da im Mittelalter aber der Bischof von Chur mehr finanzielles Interesse am Septimerpass hatte verfielen die Halbgalerien, Stege und Brücken zusehens zur ’schlechten Straße’= Via Mala.
Bis ins 18.Jhd. hatte die Route den Ruf nur unter schrecklichen Gefahren begehbar zu sein.
Mit bis zu 280m³ pro Sekunde tosten unglaubliche Wassermassen durch die spektakuläre Schlucht.
Mittlerweile hat der Hinterrhein hier seinen Schrecken gänzlich verloren, da seine Wassermenge im Normalfall durch das Kraftwerk Bärenburg auf 0,9 bis 2,8m³ pro Sekunde reguliert wird.
Sozusagen im Zeitraffer (jede Stufe entspricht ungefähr 80 Jahren Schaffenskraft des Flusses) gelangen wir bis an die Sohle der heutigen Schlucht. Eine tolle Treppen-Anlage mit Stegen, Plattformen, Galerien und einem Tunnel, ermöglichen uns bequem die grandiose, enge Schlucht zu bestaunen.
Wieder oben angelangt führt uns die alte Steinbrücke zu einer kleinen, sehr informativen Ausstellung über die Geschichte der Straße.
schweizer Kultur-Erbe Splügen
Hier erfahren wir, dass, durch die zeitweilige Hauptnutzung des Septimerpasses, der Ort Splügen in Vergessenheit geriet, so aber seinen sehr ursprünglichen romanischen Charakter erhalten konnte.
Das müssen wir uns unbedingt anschauen.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch den schönen Ort nutzen wir den seit 1967 existierenden San Bernardino Tunnel, der uns ca 65km Pass-Fahrt erspart und nach nur 6,6 km liegt uns Bellinzona quasi zu Füßen;)