Reiseroute: Inning-Helsinki

Abschnitt 1: Dänemark – Island- Dänemark – Schweden

Abschnitt 2: Süd-Norwegen

Abschnitt 3: Nord-Norwegen mit Lofoten und Vesterålen

Abschnitt 4: Finnland

Der Start

Nach ca. einem Jahr Vorbereitung werfen wir am 1. April 2018 um 19.52 Uhr den Motor der voll beladenen Elli an. Für das kommende Jahr wird sie unser Zuhause sein*Jippiyeah* – Wir hoffen, wir haben nix vergessen*grübelgrübel*. Susi’s Schwester will unbedingt den ‚Startschuss‘ hören;). Also hier: Peng!!*grins*

Mit Stopp in Heiligenstadt und Bamberg, um noch Teile der Familie zu verabschieden, geht es weiter über Celle und Hamburg, durch’s ‚Alte Land‘ nach Flensburg.

Dort haben wir in einer Möbelspedition einen Container angemietet, um all die Dinge, wie z.B. Fahrräder, die wir auf Island nicht brauchen werden, einzulagern.

Europas Norden

Dänemark – Island – Dänemark – Schweden

Nachdem alles verstaut ist, sputen wir uns und fahren ziemlich straight durch Jütland nach Aalberg und Hirtshals. Von dort bringt uns die noch einzig existierenden Island-Fähre, Norröna, via Färöer-Inseln, an unser erstes Traumziel, Island.

Aufgrund der Jahreszeit und des nicht entsprechend ausgelegten Fahrwerks können wir mit unserer Elli, bis auf die eine oder andere Ausnahme, ’nur‘ die Ringstraße fahren. Da uns die Insel aber eh nicht bekannt ist, macht das überhaupt nix;) – es ist alles neu und faszinierend für uns. Zudem hat dieser Zeitpunkt den Vorteil, dass wir die Chance auf Nordlichter haben und wir uns noch völlig außerhalb der Saison befinden.

Ja, das ist gewollt, denn es ist nach April in der Regel einfach zu hell, um die Aurora Borealis zu beobachten. Zudem kostet die Fähre in der Hauptsaison fast doppelt soviel als jetzt.

Im Hafen von Seydisfjørdur angekommen, machen wir gleich los in Richtung Norden nach Krafla und Mýwatn. Nachdem wir den mächtigen Wasserfall Godafoss bestaunt und eine mystische Nacht am Skagafjørd verbracht haben, besichtigen wir das Freilichtmuseum in Glaumbær. In dem alten Torfhof scheint die Zeit im 18.Jhd. stehen geblieben zu sein.

Jetzt verlassen wir die Ringstraße, erkunden die im Westen liegende Halbinsel Snæfellsnes mit Zwischenstopp in Landbrotalaugar, einem natürlichen Hotpot.

Frisch gewaschen schlendern wir durch Reykjavik, um danach die Kontinentalspalte þingvellir zu bestaunen. Der riesige Wasserfall ‚Gullfoss‘ befindet sich auch gleich dort. Der Fluss Hvitá lässt pro Sekunde im Schnitt 180m³ Wasser in die Tiefe stürzen und bildet danach die einzigartige Hvitá-Schlucht.

Es gibt aber noch viel mehr Naturschönheiten auf der Vulkan-Insel. Wir dürfen Geysire bestaunen und den grandiosen Seljalandsfoss. Wir steigen auf Gletscher und fühlen uns am Ufer der wunderschönen Gletscherlagune Jökulsárlón wie auf Grönland;). Danach führt uns die Ringstraße über die Ostfjorde wieder Richtung Fähre.

Zuvor hängen wir uns aber noch an die Fersen des Papageientauchers, der an der Nordostküste bei Borgafjørdur brütet.

Nach wunderbaren 14 Tagen mit sensationell anderen Landschaften, hohen Lebensmittelpreisen *wussten-wir-ja*, etwas schwierigen Ver- und Entsorgungsverhältnissen (das meiste hatte noch zu), tollen Erlebnissen und Menschen, bringt uns die Smyril-Line, wieder über die Färöer, zurück nach Hirtshals.

Torsten, Christiane und Martin, drei liebe Reisebekanntschaften, fahren von hier aus nach Hause – ihr Urlaub ist vorbei. Erst jetzt realisieren wir so richtig, dass wir noch fast ein Jahr Zeit haben!!!! *Irre*…Völlig ungewohnt!! – und so komisch sich das anhört, durchaus auch gewöhnungsbedürftig. O-ton Daniel: „Die dürfen jetzt nach Hause fahren“…

Für uns geht es aber auch erst einmal zurück nach Flensburg, die eingelagerten Habseligkeiten abholen und einen kleinen ‚Reset‘ machen.

Nach 3 Tagen ‚Pause‘ brechen wir wieder nach Dänemark auf. Es wartet ein kleines Insel-Hopping auf uns*grins*. Als erstes ‚hoppen‘ wir auf die Wattenmeerinsel Römö, danach auf die Ostseeinseln Fünen und Seeland, um dann über Kopenhagen und die Öresundbrücke nach Malmö, Schweden, zu gelangen.

Hier hangeln wir uns an der Nordseeküste, dem Kattegat mit den unzähligen, zerklüfteten Schären, entlang. Ziemlich zügig erreichen wir am 9. Mai Oslo, unsere erste Destination in Norwegen. So richtig wissen wir nicht, ob wir zu schnell, oder zu langsam sind *augenroll*

Wie soll man denn ein ganzes Jahr in Reisezeit einteilen???

Da wir nicht bereit sind, alle Länder, die wir bereisen wollen, ‚durchzuplanen‘, beschließen wir: „learning by doing“ *grins*.

Von jetzt an lautet unser Motto: Der Weg ist das Ziel !!!!:))

Süd-Norwegen

toller Schlafplatz mit Aussicht in Südnorwegen

Also fahren wir los Richtung Stavanger. Als erstes kurven wir allerdings noch zum wunderschönen Lysefjørd und machen die Tour zum weltberühmten Preikestolen. Danach wollen wir gerne zum Kjerag-Bolten, einer spektakulären Felsanordnung. Da die Pass-Straße wegen Schnee aber noch gesperrt ist, landen wir eher zufällig am Flekkefjørd und können die gigantischen eiszeitlichen Gletschermühlen des Brúfjell-Gletschers bewundern.

Nach soviel ‚Wander-Schweiß‘;) wird mal wieder ein Waschtag fällig – da kommt Stavanger gerade recht. Eine tolle Stadt mit schnuckligen Holzhäusern, einem belebten Hafen mit riesigen Kreuzfahrt-Schiffen und einer laundry *top*

Frisch gewaschen machen wir uns auf nach Odda, im Nationalpark Hardangervidda. Dort machen wir die 28km lange Wahnsinns-Tour zur Trolltunga, einem Felsvorsprung, der einer (Troll-)Zunge gleicht.

Es ist einfach kaum zu glauben, was Norwegen für Naturliebhaber zu bieten hat!!

Unser nächstes Ziel liegt am Ende des Aurlandsfjørds, in Flåm. Dort erwartet uns laut Lonely Planet ‚Die schönste Zugreise der Welt‘,  mit anschließendem 20km langem Downhill-Ritt*yeah*.

Mittlerweile haben wir den 20. Mai und Daniels Ornithologie führt uns durch den längsten Straßentunnel der Welt, an der ursprünglichsten Stabkirche vorbei, auf die westnorwegische Vogel-Insel Runde, in der Hoffnung dort auch tatsächlich Vögel, vor allem Puffins, anzuttreffen;)…

Nach dem Besuch der sagenhaften Inselstadt Ålesund, führt uns einer der schönsten Fjørde Norwegens wieder  ins Landesinnere. Der Geirangerfjørd wurde 2005 zum Weltkulturerbe erkoren.

Für norwegische Verhältnisse haben wir Mega-Traumwetter und Elli bewältigt mit Bravour ein stetiges Rauf-Runter-Ringeligängeli. Fahrer, Reifen und Bremsen können zeigen was sie können;). Als ‚Lohn‘ gibt es gigantische Landschaften mit grandiosen Ausblicken!! Norwegen ist für uns jetzt schon das Land der Superlativen!!

Über den, seit gerade mal 10 Tagen, *puh*Glück-gehabt* schneefreien Trollstigen, erreichen wir Åndalsnes im fantastischen Romsdal. Dort machen wir die, für uns, „Geilste-Bergtour-Der-Welt“;)) über den Romsdalseggen.

Nach kurzem Zwischenstopp in Molde geht ein weiterer Traum Daniels in Erfüllung. Die Fahrt über die architektonische und straßenbautechnische Glanzleistung „Atlantikstraße“ führt uns ins wunderschöne Trondheim.

Noch trennen uns 1.600km vom Nordkapp*grins*

Nord-Norwegen mit Lofoten und Vesterålen

Um ein bissal zügiger voranzukommen, benutzen wir wieder einmal eine bundestraßenähnliche ‚E‘-Straße. Sie führt uns zunächst zu den steinzeitlichen Malereien von Bøla. Zu einer spontanen Routenänderung führt der darauffolgende Besuch des Inselbergs Torghatten!

Leider verliert unser Drohni beim Durchflug des riesigen Lochs in der Bergspitze das GPS-Signal und schmiert ab, zerschellt am Boden des außergewöhnlichen Naturschauspiels und heißt von nun an ‚Drecks-Loch:)‘!*OhOh…*

Unsere Suche nach einem Elk-Jøp (norwegischer Media-Markt) bringt uns durch wunderbarste norwegische Fjørd-Welt nach Mo i Rana. Enttäuscht stellen wir fest, dass alle DJI-Spark-Bodies ausverkauft sind.

Allerdings lässt der nette Mitarbeiter in der Filiale in Bodø einen zurücklegen! Herzlichen Dank!;)). Also werden wir vom Bodøer Hafen aus die Fähre nach Moskenes auf die Lofoten nehmen.- Auch recht!

Auf dem Weg dorthin treffen wir zufällig Jana und Mark, zwei meganette Van-Liver aus Stuttgart, die auch die Lofoten als Ziel haben. Nichts liegt also näher, als eine gemeinsame Unternehmung. Ein Ausflug zum drittgrößten Gletscher Norwegens, den Engabreen, solls sein. Kurz zuvor ’stolpern‘ wir quasi noch über 1129 Stufen*grins* und danach zieht es uns in den weltweit größten Malstrom bei Saltstraumen😉

Mit unserer nächsten Fähre überqueren wir zum ersten mal in unserem Leben den nördlichen Polarkreis und lässt die Sonne nicht mehr unter den Horizont sinken. Zumindest theoretisch, wenn sie wettertechnisch denn überhaupt zu sehen ist….

In Bodø angekommen, schlafen wir am Hausberg Keiservarden und erklimmen ihn natürlich auch;) Am nächsten Morgen stellen wir uns zuversichtlich an der Fähre an. So wie’s aussieht haben wir sogar Glück und können ohne Vorbestellung mitfahren.*Mega*

Jetzt können wir beruhigt in die Stadt schlendern und unser neues Drohni abholen*freufreu*

Mit voller Besatzung erreichen am 6. Juni die Lofoten. Hier erleben wir unsere erste, absolut grandiose Mitternachtssonne! Auf dieser Inselgruppe im europäischen Nordmeer und auf den Vesterålen verbringen wir zwar kühle, aber absolut einzigartige 10 Tage!

Wandertouren auf den Reinebringen, Fuglhuken und die Gaita verschaffen uns sensationelle Ausblicke auf die aus dem Wasser ragenden absolut beeindruckenden Bergspitzen! Die wesentlich flacheren Vesterålen machen sich durch die Wal– und Bird-Watching-Touren unvergesslich. Total Irre! – Wir fühlen uns gesegnet;)

Da Daniels Opa im Krieg auch in Narvik war, ist die nicht ganz so beeindruckende Eisenerz-Stadt unser nächstes Ziel, bevor wir das zauberhafte Tromsø ansteuern.

Jetzt trennen uns nur noch der mächtige Altaelva-Canyon, Hammerfest, der 263 Meter unter NN liegende Norkap-Tunnel und jede Menge Rentiere vom nördlichsten Punkt Festland-Europas, den man mit dem Auto erreichen kann. Ein großer Traum geht in Erfüllung. Wir stehen an der Nordkap-Kugel und lassen begeistert  unseren Blick über das arktische Meer wandern…

Um sich noch völlig in unsere Herzen zu brennen erleben wir, nach der ungewöhnlichen Fjäll-Querung, auf der Vogel-Insel Hornoya ein fulminantes Norwegen-Finale.

Finnland

Da wir Berge und tolle Ausblicke extrem lieben, hat es das zwar mit unfassbar vielen Seen bestückte, aber flache Finnland eher schwer sich bei uns gebührend Eindruck zu verschaffen.-*Tschuldigung;)*

Es ist uns natürlich trotzdem eine riesen Freude, am Inari-See Claudius und Biljana mit dem tapferen Ural-Gespann ‚Rosinante‘ zu treffen! Mega!

Nach dem schönen ‚Gruß aus der Heimat‘ führt uns unsere Reise von nun am immer südlicher. Über den Pyhä und Rovaniemi gelangen wir wieder über den Polarkreis. Von nun an geht die Sonne wenigsten für ein paar Minuten wieder unter. Da es unseren Tag-Nacht-Rythmus doch ziemlich verdreht hat, sind wir ziemlich froh, wieder ’nachts‘ schlafen zu können;)

Totale Freiheit dürfen wir auf der Ostsee-Insel Hailuoto erleben. Danach hangeln wir uns succsessive die Küste runter, genießen das etwas andere Helsinki, die sehr schöne Altstadt von Rauma und das megalustige Bonk-Museum in Uusukaupunki.

Chillige Stellplätzle sind leider etwas rar, da gefühlt der komplette Küstenstreifen voller Bäume steht und an jedem Wegesende ein Mökki;)

Der grandiose Skärgardens Ringväg‚ bringt uns mit Fähren und über abenteuerliche Brücken sicher durch den wunderschönen finnischen Schärengarten bis nach Turku.

Absolut versöhnt und begeistert von und mit Finnland, verlassen wir am 18. Juli über die faszinierende Hauptstadt Helsinki den nörlichsten Teil Europas, Skandinavien.

Das Baltikum erwartet uns;)